SPD Andernach: Großes Interesse an Veranstaltung „Der Wert der SPD…“

Veröffentlicht in Pressemitteilung

Andernach. Rund 50 Gäste durften die Andernacher Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Rahmen ihrer Veranstaltung unter dem Titel „Der Wert der SPD – Gestern, heute und morgen…“ begrüßen, die eine Ausstellung und Fachvorträge zu den sozialistischen Kinderrepubliken der 1920er-Jahre auf dem Namedyer Werth mit einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der Sozialdemokratie verband.

Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Achim Hütten begeisterte zunächst Sabine Troitzsch vom Archiv der Arbeiterjugendbewegung in Oer-Erkenschwick die zahlreichen Gäste mit einem Impulsreferat zur Geschichte und zum Ablauf der als „Kinderrepubliken“ bekannt gewordenen Zelt- und Ferienlager der sozialdemokratischen „Kinderfreunde“, aus denen später die Organisation „Die Falken“ hervorging. Troitzsch informierte dabei vor allem über die demokratischen Strukturen, in denen die Kinder und Jugendlichen selbst den Ablauf der „Kinderrepubliken“ mitbestimmten. Auch der Gedanke der Koedukation, also der Gedanke der gemeinsamen Erziehung von Mädchen und Jungen, wie er seinerzeit von dem bekannten sozialdemokratischen Pädagogen Kurt Löwenstein vertreten wurde, stieß in den 1920er-Jahren nicht selten auf die Ablehnung seitens Konservativer und Kirchen. So fand sich etwa in einem damals in der „Andernacher Volkszeitung“ erschienen Leserbrief angesichts der „Kinderrepublik“ auf dem Namedyer Werth die Formulierung von der „roten Flut über schwarzem Land“.

Im Anschluss an den Vortrag von Sabine Troitzsch führte der in Bendorf geborene, ehemalige schleswig-holsteinische Landtagsabgeordnete Hans Müller mit kurzweiligen Anekdoten moderierend durch den Abend. Sodann referierte Prof. Dr. Friedhelm Boll von der Friedrich-Ebert-Stiftung über die Sozialisation des späteren Bundeskanzlers und SPD-Vorsitzenden Willy Brandt in den Kinderrepubliken, ehe Faisal El Kasmi, stellvertretender Landesvorsitzender der SPD-Jugendorganisation Jusos und Mitglied im Kreistag von Mayen-Koblenz, einen Ausblick auf Gegenwart und Zukunft der sozialdemokratischen Bewegung warf.

Hiernach entwickelte sich eine rege Diskussion unter den zahlreichen Gästen, die Fragen sozialdemokratischer Politik, Kultur und Identität in den Fokus rückten und versuchten, den Bezug zwischen den historischen Erfahrungen der Arbeiterbewegung und Zukunftsvisionen für eine gegenwärtige Politik herzustellen. Noch lange nach dem offiziellen Ende der Podiumsdiskussion bestaunten die Gäste die vielfältigen ausgestellten Bild- und Textquellen, die Leben und Freizeitgestaltung in den sozialistischen „Kinderrepubliken“ bildhaft darstellten. In seinem Schlusswort bedankte sich der Andernacher SPD-Vorsitzende und örtliche Landtagsabgeordnete Marc Ruland bei den Referenten sowie bei Rüdiger Schäfer, Benedikt Mediger, Franz-Josef Wagner, Rudi Bannert und Jaqueline Engel die den Abend mitorganisiert hatten. Schäfer und Mediger machten deutlich, dass die gesammelten Quellen und Bildmaterialien nun „nicht einfach im Keller verschwinden sollen. Über eine weitere Verwendung machen wir uns bei Gelegenheit Gedanken“, so die beiden Sozialdemokraten abschließend. 

 
 

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