
SPD-Abgeordneter Marc Ruland MdL ist Schirmherr der Wanderausstellung über NS-Verbrechen für weiterführende Schulen
Unter Beachtung der Corona-Beschränkungen eröffnete Schirmherr Marc Ruland, MdL am Holocaust-Gedenktag, 27. Januar 2021, im Kurfürst-Salentin-Gymnasium die Ausstellung „Jenseits aller Menschlichkeit“. „Jede Auseinandersetzung mit den von den Nazis begangenen Verbrechen ist ein Engagement für die Demokratie und gegen Gewalt.“, ist sich Ruland mit dem Initiator der Ausstellung, Konrad Sabel, einig. Ruland: „Zeitzeugen gibt es leider kaum noch. Deshalb ist es um so essentieller, dass wir die Erinnerung an die Folgen des Nazi-Terrors und den Holocaust wachhalten.“ Bestätigt sieht er seine Meinung durch aktuelle Ereignisse, wie den Sturm aufs Kapitol in Washington oder die Zunahme von insbesondere rechtsextremistisch motivierten Straftaten in Deutschland.
Die Gräueltaten der NS-Diktatur müssen für die Gesellschaft immer ein Mahnmal bleiben. Die Ausstellung, ein Gemeinschaftsprojekt von Sabel, dem Andernacher Stadtmuseum und Alfred Adams, will insbesondere bei jungen Menschen ein Bewusstsein erzeugen, wohin Ausgrenzung, Hetze, Gewalt und schweigende Massen führen können. Nur in diesem Bewusstsein sind Erhalt, Pflege und Ausbau einer lebenswerten Demokratie möglich. Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker sagte hierzu: „Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
Die Tatorte der NS-Verbrechen verteilten sich wie unzählige Eiterpickel über Deutschland und die von den Nazis besetzten Länder. Auch Andernach war einer dieser Tatorte. Hier befolgten die Verantwortlichen der Heil- und Pflegeanstalt das von Hitler als „unverrückbar“ vorgegebene Ziel der „Ausmerzung des Judentums aus dem deutschen Volksleben“, indem sie im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms rund 2.000 Menschen in den Tod schickten.
Warum die Nazi-Gräueltaten „Jenseits aller Menschlichkeit“ waren, dokumentiert die Ausstellung fotografisch und textlich. Sabel hat zwei Schwerpunkte gesetzt: Fotomontagen, die sich mit Schwerpunkten wie den Vernichtungslagern, dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ oder dem Thema „Entartete Kunst“ auseinandersetzen und Motive aus Andernach während der NS-Zeit, die das Andernacher Stadtmuseum und Alfred Adams zur Verfügung stellten.
Die Wanderausstellung wendet sich mit einem eindeutigen Appell an die Betrachter: „Hass, Hetze, Gewalt und Massenmord gehören nicht in unsere demokratische Gesellschaft.“ Ruland dankt Konrad Sabel, Kai Seebert, Leiter des Andernacher Stadtmuseums, und Alfred Adams für ihr Engagement und den Spendern für ihre Zuwendungen: „Mit diesem Gemeinschaftsprojekt haben wir ein Stück Erinnerungskultur geschaffen, welches insbesondere denen bei der Zukunftsgestaltung hilft, denen die Zukunft gehört: der Jugend.“
Unter Beachtung der Corona-Regeln macht die Ausstellung wie folgt Station:
27.01. - 18.02. Kurfürst-Salentin-Gymnasium
19.02. - 04.03. Bertha-von-Suttner-Gymnasium
05.03. - 18.03. St.-Thomas-Realschule plus
19.03. - 08.04. August-Horch-Schule
09.04. - 22.04. IGS-Pellenz, Plaidt
23.04. - 06.05. Jugendzentrum Andernach
07.05. - 21.05. Geschwister-Scholl-Realschule plus
11.06. - 28.06. Historisches Rathaus
21.10. - 12.11. VGV Pellenz Rathaus, Plaidt