„Gut Leben im Alter“ in Rheinland-Pfalz

Veröffentlicht in Pressemitteilung

SPD-Landtagsfraktion und Kreisverband MYK machen den Auftakt in Miesenheim

 

Andernach/Mainz. Wie möchte ich leben, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Kann ich die Treppen noch steigen, wenn es einmal nicht mehr so schnell geht? Wie bekomme ich Hilfe, die auf mich maßgeschneidert ist? Mit diesen Fragen hat sich die SPD Landtagsfraktion gemeinsam mit dem Kreisverband Mayen-Koblenz in Miesenheim beschäftigt. Es war die Auftaktveranstaltung für eine ganze Reihe zum demografischen Wandel unter dem Titel "Gut Leben im Alter" in Rheinland-Pfalz.

"Unser Ziel ist es, das Selbstbestimmungsrecht älterer Menschen zu stärken", erklärte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Hendrik Hering den Schwerpunkt der politischen Arbeit der SPD: "Der demografische Wandel bringt für uns alle Veränderungen und erfordert gerade beim Wohnen viel Kreativität." Begrüßten konnte Hering den SPD-Kreisvorsitzenden Clemens Hoch, MdL, die rheinland-pfälzische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Malu Dreyer, MdL, den Andernacher Oberbürgermeister Achim Hütten und rund 200 interessierte Gäste.

Hendrik Hering unterstrich für die SPD-Landtagsfraktion: „Wir suchen aktiv das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Politik muss Antworten darauf geben, was den Menschen unter den Nägeln brennt.“ Der örtliche Abgeordnete Clemens Hoch ergänzt: „In Zukunft wird der Bedarf an Ideen und Initiativen für neue Formen des Zusammenlebens weiter wachsen, beispielsweise für gemeinschaftliche Wohnformen und neue Nachbarschaften, da Menschen auch im Alter selbstbestimmt leben und selbst entscheiden wollen, wie und wo sie wohnen. Wir wollen künftig ergänzend zu den bestehenden Altenheimen auf mehr individuelle und dezentrale Angebote setzen: würdig alt werden in den eigenen vier Wänden, Senioren-WGs oder Intergenerationenwohnformen. Nur so kann auch ein Altwerden in den ländlichen Räumen ermöglichet werden. Gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern wollen wir die Herausforderungen annehmen und unseren Weg für ein Gutes Leben im Alter fortsetzen.“

In Rheinland-Pfalz leben heute eine Million Menschen über 60 Jahre, das ist mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung; bis 2035 werden es über 1,3 Millionen sein. Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind schon jetzt spürbar: Mit dem Rückgang der Geburten und einer steigenden Lebenserwartung wird sich die Altersstruktur der Bevölkerung verändern. Der Anteil älterer Menschen wird steigen. Die SPD sieht darin gleichzeitig Herausforderung wie Chance.

So wurden im Verlauf des Abends drei alternative Wohnformen aus der Region Mittelrhein präsentiert. In Marienrachdorf im Westerwald wurde von einem privaten Unternehmer eine Seniorenwohngemeinschaft geschaffen. In dieser können bis zu 17 Menschen auf einem umgebauten alten Bauernhof zusammenleben. In Burgbrohl ist eine echte Senioren-WG entstanden, die bis zu acht Wohngemeinschaftsmitglieder aufnehmen kann.

Ein weiteres erfolgreiches Beispiel wurde aus der Stadt Andernach vorgestellt. Das Mehrgenerationenhaus in der Karolinger Straße präsentierten der Andernacher Oberbürgermeister Achim Hütten, der Geschäftsführer des Bauvereins Walter Müller und die Bewohnerin Erika Kändler. Sie machte aus ihren eigenen Erfahrungen keinen Hehl daraus, dass sich hier junge Familien und Senioren gemeinsam für eine aktive Nachbarschaft stark machen und harmonisch zusammenleben. So werde gemeinsam im Chor gesungen, gegrillt oder ein gemeinsames Kochbuch geschrieben. Jeder könne sich auf den anderen verlassen. Bei Bedarf käme der ambulante Pflegedienst vorbei. Und: Es gibt kein Muss: Jeder kann, aber keiner muss sich an den gemeinsamen Aktivitäten beteiligen.

Sozialministerin Malu Dreyer erläuterte, dass sich die SPD-Landtagsfraktion mit fünf Handlungsfeldern für ein gutes Leben im Alter in Rheinland-Pfalz beschäftigt. Hierzu zählen das selbstbestimmte Wohnen, Mobilität, gut und sicher Leben, das Miteinander der Generationen und abschließend der Teilhabe. Besonders wichtig sei für sie eine aktive Nachbarschaft, damit ein Altern im eigenen Zuhause möglich sei. „Nachbarn schauen nach Nachbarn“, das ist für Malu Dreyer der erste Schritt für eine aktive Nachbarschaft. „Und Andernach ist ja ein Paradebeispiel für gute Nachbarschaften“, freut sich Dreyer. Für diesen Prozess sei aber anfangs zu klären: Wann beginnt überhaupt das „Altern“? Welche Bedürfnisse hat jeder? Was brauchen wir für ein „gutes Altern“? Bei all diesen Fragen, wird ein Schwerpunkt darauf liegen, wie das Altern in Zukunft auf dem Land gestaltet werden kann.

Abschließend bot sich für die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit Fragen an die vertretenen Politiker zu stellen. Hier wurde vor allem darauf hingewiesen, dass es an bezahlbarem Wohnraum und individuellen Förderungen fehlt.

 

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie auf der Homepage des Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie www.gutlebenimalter.rlp.de  und unter www.spdfraktion-rlp.de.

 
 

Homepage SPD Stadtverband Andernach

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